Vietti

Die Barbera-Weine setzen Maßstäbe

Die Kellerei Vietti in der Langhe verfügt über herausragende und besonders gut sortierte Lagen.

In der piemontesischen Kellerei Vietti gehen Wein und Kunst eine einmalige Verbindung ein: Ausgewählte edle Tropfen des Weinbetriebs in der Langhe schmücken seit rund 40 Jahren Arbeiten verschiedener Künstler. Seit der Präsentation des „Barolo Villero ’82“ im Jahr 1988 sind die künstlerisch gestalteten Labels ausschließlich den in dieser Lage reifenden Nebbiolo-Trauben gewidmet. Die Auflage der Lithographien, Holzschnitte, Radierungen, Siebdrucke und Linolschnitte ist mit der Zahl der produzierten Flaschen identisch. Die ersten hundert Etiketten werden vom Künstler signiert. Jede Arbeit wird nur einmal für den Wein einer speziellen Annata verwendet.

Die Idee, Etiketten mit originalen Kunstwerken zu versehen, wurde an einem Winterabend geboren. Der im Jahr 2010 verstorbene ehemalige Gutsleiter Alfredo Currado verkostete auf seinem Anwesen mit Freunden – darunter befanden sich auch einige Künstler – ein paar Flaschen Barolo Rocche. Beim inspirierenden Anblick der satten roten Farbe im Glas wurde der Vorschlag, Kunst und Wein miteinander zu kombinieren, von allen Gästen begeistert aufgenommen. In der Euphorie des Augenblicks stellte die Gesellschaft sogleich eine Liste mit in Frage kommenden Künstlern zusammen – die originelle Idee nahm rasch Gestalt an.

Alfredo Currado schuf die Basis

Im mittelalterlichen Castiglione Falletto erzeugt die Familie Vietti Weine bereits seit vier Generationen. Das Gut wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Carlo Vietti gegründet. Die ersten Weine wurden 1919 durch seinen Sohn Mario in den Handel gebracht. Die Viettis dürfen sich rühmen, die wohl einzigen Erzeuger in der Langhe zu sein, die mit Weinbergen wie Rocche und Villero, Brunate und Lazzarito gleich mehrere herausragende und besonders gut sortierte Lagen zu besitzen. Die Rebhügel waren in den sechziger Jahren von Alfredo Currado erworben worden. Als einer der ersten piemontesischen Önologen hatte der Weinmacher ausgerechnet dort mit der Bereitung von Einzellagengewächsen begonnen, wo traditionelle Verhaltensregeln fast immer Barolo- und Barbaresco-Cuvées vorschrieben.

Nachdem Mario Cordero im Jahr 1960 ins Unternehmen eingetreten war und die Weinbergarbeit an Alfredos Sohn Luca Currado übergeben worden war, begann der eigentliche Siegeszug der Kellerei. Die traditionellen Methoden der Weinbereitung wurden mit dem Einsatz moderner Technik, intelligenter Arbeit im Weinberg und vor allem mit einer strengen Traubenauswahl verbunden. Auf dieser Grundlage entstehen im Weingut Vietti in akribischer Kleinarbeit außerordentlich charaktervolle, fruchtbetonte Weine mit festem Körper und großer Finesse.

Symbiose aus altem und neuem Stil

Unter den Rebsorten sticht nicht nur der Nebbiolo als Grundlage für die aus einer ausgewogenen Mischung von altem und neuem Stil gekelterten Barolos heraus. Die ebenfalls in besten Lagen gedeihenden und genauso langlebigen Barbera-Gewächse finden sich in steter Regelmäßigkeit unter den besten Tropfen des Hauses wieder. Ob “Tre Vigne” oder “Scarrone” – Luca Currados Barbera-Weine setzen Maßstäbe in ihrer jeweiligen Preisklasse. „Obwohl Winzer im Herzstück der Langhe und Herr über eine ganze Reihe von Nebbiolo-Rebbergen in klassischen Lagen, hat Luca den Barbera immer als eines seiner Markenzeichen gepflegt“, stellt das Fachmagazin Vinum fest. Doch auch Dolcetto sowie die weißen Sorten Arneis und Moscato bleiben keineswegs hinter den hohen Ansprüchen der Weinwelt zurück. Der berühmte Arneis verdankt es übrigens nicht zuletzt Alfredo Currado, dass er sein heutiges Ansehen genießt und nicht ganz in Vergessenheit geraten ist. (mh)

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